Autor gesucht? Vorsicht bei Lockangeboten!

Autorin schreibt im Sitzen

18. Dezember 2014

Viele Verlagshäuser werben mit dem Slogan „Autor gesucht“. Viele angehende Autoren lassen sich damit ködern, um sich den Traum vom eigenen Buch zu verwirklichen. Leider sind nicht alle diese Angebote seriös.

Wenn neue und bislang noch unbekannte Autoren ihr erstes Manuskript fertig gestellt haben, brennen sie darauf, dieses auch als Buch zu veröffentlichen. Als erstes suchen sie sich Verlage aus und bieten ihnen ihr Manuskript an. Anfangs sind die meisten Autoren noch ganz euphorisch, doch die ersten Absagebriefe holen sie schnell auf den Boden der Tatsachen zurück. Die großen Verlage sind meist skeptisch, was unbekannte Autoren angeht. Das ist verständlich, denn das Risiko ist groß. Kein Verlag kann es sich leisten, ein Buch auf den Markt zu bringen, das später nicht gelesen wird. Der Konkurrenzkampf unter den Verlagen ist groß und wer daneben greift, der zahlt drauf. In Zeiten knapper Kassen können sich etablierte Verlage immer weniger Fehlgriffe leisten. Die rosarote Brille, durch die viele neue Autoren ihre Buchidee sehen, trübt sich schnell, wenn sie mit der Realität des Buchmarktes konfrontiert werden. Liest man dann in diversen Anzeigen wie „Autor gesucht – Wir verlegen jedes Buch“, lassen sich unerfahrene Autoren schnell dazu hinreisen, die Realität zu verkennen und die schöne rosarote Brille wieder aufzusetzen.

Klar ist: Verlage brauchen Autoren, die ihnen neue Projekte liefern. Das ist die Grundlage ihres Geschäfts. Von vielen kleineren Verlagshäusern wird über Anzeigen ein Autor gesucht, dem man suggeriert, dass man sein Buch in jedem Falle veröffentlichen wird. Neue Autoren lassen sich schnell dazu hinreisen lassen, auf solche „Lockangebote“ zu antworten. Dann stellen sie allerdings fest, dass ihr Werk zwar veröffentlicht wird, aber nur wenn die Autoren einen entsprechenden „Druckkostenzuschuss“ bezahlen. Der beträgt nicht selten mehrere tausend Euro. Natürlich ist es nicht verboten, dass Verlage Autoren dazu anhalten, sich an den Herstellungskosten zu beteiligen. Die muss man allerdings sehr genau kalkulieren. Unserer Meinung nach ist es aber nicht legitim, dass von Verlagen nur deshalb Autoren geködert werden, um ihm das komplette finanzielle und unternehmerische Risiko aufzuhalsen. Einen echten Verlagsservice genießen Autoren bei solchen Anbietern meistens nicht. Genauso wenig wird ihr Manuskript objektiv auf seine Qualität und Markttauglichkeit hin geprüft. 

Jedes Buch kann relativ einfach veröffentlicht werden

Neuen Autoren, denen es nicht gelingt, ihr Manuskript bei einem „seriösen“ Verlag unterzubringen, empfehlen wir den Weg des Self Publishing. Viele Verlage haben sich mit unterschiedlichen Angeboten darauf spezialisiert und bieten Autoren faire Bedingungen, ihr Buch an den Leser zu bringen. Eine empfehlenswerte, wie zeitgemäße Variante ist das so genannte „Book-on-Demand-Verfahren“. Viele Verlage und größere Druckereien bieten dieses Verfahren an. Book-on-Demand bedeutet nichts anderes, als dass ein Buch „auf Bestellung“ gedruckt wird. In der Regel müssen Autoren einen geringen Festpreis entrichten, der Layout, Satz und einige andere Verlagsdienstleistungen abdeckt, wenn ihr Werk mittels Book-on-Demand veröffentlicht wird. Von jedem verkauften Buch erhalten Autoren dann einen vorher vereinbarten und festgelegten Betrag. Eine andere Variante, wie man ein Buch erfolgreich selbst verlegt, ist der Spezialdruck für kleine Auflagen. Wie der Name schon sagt, geben Autoren eine bestimmte Anzahl an Exemplare in Auftrag, die dann kostengünstig gedruckt werden.

Einziger Nachteil beim Self Publishing: Autoren müssen ihr Manuskript, bzw. ihr späteres Buch selbst vermarkten. Das heißt, selbst die Werbetrommel rühren und fleißig PR-Arbeit machen. Für Autoren, die das können, oder jemanden haben, der ihnen dabei hilft, ist das ein idealer Einstieg ins Schriftstellerleben. Die vielen „Autor gesucht“ – Anbieter unternehmen in der Regel auch keinerlei Anstrengungen, um ein Manuskript ordentlich zu vermarkten, sondern drücken das auch den Autoren rein.

 


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