Wie heißt es wirklich: Ghost Writer oder Ghostwriter?

Die richtige Bezeichnung für Ghostwriter

09. September 2014

Wer professionelle Hilfe für das Schreiben von anspruchsvollen Texten sucht, der wendet sich an einen Ghostwriter. Egal, ob es um ein Buch geht, oder Content für eine Website. Viele wissen aber nicht, wie man das richtig schreibt und suchen „Ghost Writer“.

Wer sicht in rechtlichen Fragen von einem Profi beraten lassen will, der sucht einen Rechtsanwalt auf, wer Hilfe bei der Abgabe der Steuererklärung sucht, wendet sich an einen erfahrenen Steuerberater. Und wer einen Profi für anspruchsvolle Texte benötigt, der konsultiert einen Ghostwriter. Aber, heißt es nicht doch Ghost Writer? Das ist die Gretchenfrage. In den USA, wo die professionellen Schreiber auf dem Buchmarkt eine lange Tradition haben, verwendete man früher die klassische Schreibweise. Die lautet: Ghost Writer. Ob das nun grammatikalisch ganz richtig ist, wissen wir auch nicht. Die Bezeichnung kommt von den beiden Worten „Geist“ und „Schreiber“. Also doch Ghost Writer? Ja und nein! Lange Zeit hat man sie unter der ursprünglichen Bezeichnung mit den beiden Worten gelistet und es gibt auch heute noch eine Menge Profischreiber, die mit diesen beiden Worten firmieren. Irgendwann hat sich dann auch in den USA durchgesetzt, aus den zwei Wörter eines zu machen. Aus Geist und Schreiber wurde Geisterschreiber, respektive aus Ghost Writer eben der Ghostwriter. Das hat sich gehalten und ist mittlerweile Umgangssprache.

Einig war man sich von Anfang an, was man meint: Jemanden, der im Auftrag eines anderen Texte verfasst, die unter dem Namen des Auftraggebers veröffentlicht werden. Eine Zeit lang wurde unter dem früheren Ghost Writer dann der so genannte „Auftragsschreiber“, den man als „Writer in order“ bezeichnet hatte. Über einige Jahre hinweg war der Begriff in der Umgangssprache noch nicht so verankert. Die Geisterschreiber arbeiteten früher in der Regel „unter der Hand“. Ghost Writer der ersten Stunde waren alles andere, als anerkannt. Im Gegenteil: Sie verrichteten ihre Kunst eher im Verborgenen. Es schickte sich (noch) nicht, sein Buch von einem Dritten schreiben zu lassen und so umgab die Ghost Writer der ersten Stunde eine mehr oder weniger konspirative Aura. Im akademischen Bereich ist es sogar heute noch eine Art Grauzone, wenn sich Studenten an einen akademischen Ghostwriter wenden und sich von diesem eine wissenschaftliche Facharbeit anfertigen lassen. Doch mit der Zeit wurden die guten Geister salonfähig. Heute ist es Gang und Gäbe, dass man sich von einem Profi helfen lässt, wenn selbst keine Zeit hat, Texte zu formulieren, oder wenn man es schlichtweg nicht selbst kann.

Ghost Writer im Zeitalter von Google & Co.

Mit der Zeit haben sich die Ghost Writer am Markt etabliert und auch im täglichen Sprachgebrauch hat sich der einheitliche Begriff „Geisterschreiber“ durchgesetzt. Ausgehend von den USA wurden immer mehr Ghost Writer im Auftrag von Verlagen und von einzelnen Autoren tätig. Bei uns, in der „alten Welt“ dauerte das natürlich eine gewisse Zeit. Zuerst waren es auch in Europa die großen Verlage, die Ghost Writer beauftragten, wenn es zum Beispiel darum ging, ganze Romanserien zu verfassen, das ein einzelner Autor überhaupt nicht bewältigen kann. Später kamen die Prominenten dazu, die Ghost Writer engagierten, um sich von ihnen ihr Buch schreiben zu lassen. Zum großen Durchbruch verhalf der Schreiberszene das Internet, denn auch Privatpersonen und Einzelautoren begaben sich via Google & Co. auf die Suche nach einem Geisterschreiber. Und wer heute die beiden Worte Ghost Writer in das Suchfeld eingibt, der kann sicher sein, dass er auch bei einem professionellen Texter landet.


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